Am Wärmeverbund St. Jakob angeschlossen sind unter anderem das Basler Fussballstadion St. Jakob, das Gartenbad St. Jakob und die St. Jakobshalle
Die IWB versorgt mit dem Wärmeverbund St. Jakob unter anderem das Basler Fussballstadion St. Jakob, das Gartenbad St. Jakob und die St. Jakobshalle mit Wärme. Da, wo im Herbst jeweils internationale Tennisstars an den Swiss Indoors das Publikum begeistern, produziert IWB eine Etage tiefer Wärme, lagert sie anschliessend in einem 42 m grossen Speicher und liefert sie über ein Wärmenetz an die verschiedenen Bezüger im Quartier.
IWB nutzte die umfassende Renovierung der St. Jakobshalle, um die CO2-Bilanz des Wärmeverbundes weiter zu verbessern. Anfang 2018 wurde das bestehende Gas-BHKW in der Wärmezentrale der St. Jakobshalle durch zwei Luft/Wasser-Wärmepumpen der CTA ersetzt. Die zwei identischen Maschinen liefern je eine Wärmeleistung von bis zu 265 kW. Jede Wärmepumpe ist mit vier Verdichtern ausgerüstet, was einen bedarfsgerechten Betrieb ermöglicht.
Auf dem Hallendach stehen zwei elf Meter lange Luftkühler. Diese entziehen der Luft die Energie, damit die Wärmepumpen je nach Betriebspunkt bis zu 70 °C Warmwasser-Vorlauf produzieren können. Diese Energie wird an den Wärmespeicher abgegeben. Aus diesem beziehen die verschiedenen Bezüger nun die Wärme. Von hier stammt auch die Wärme für das Warmwasser, mit dem die Stars des FC Basel 1893 und die internationalen Tennis-Cracks duschen.
Im Sommer decken die Wärmepumpen den Warmwasserverbrauch der angeschlossenen Bezüger vollständig ab. Bis zu einer Aussentemperatur von 5 °C – die mittlere Temperatur in Basel beträgt 10 °C – produzieren die Maschinen Warmwasser von 70 °C.
Die Wärmepumpen leisten aber auch bei einer Aussentemperatur von weniger als 5 °C (und bis zu −5 °C) noch nutzbare Wärme – auch wenn diese mit 55 °C nur noch für eine leichte Warmwasser Rücklauferwärmung genutzt werden kann. Die Resterwärmung auf bis zu 80 °C übernehmen im Winter zwei Gaskessel, welche für den Winterbetrieb und für Lastspitzen in der Heizzentrale stehen.
In Kürze
530 kW (2 × 265 kW)
bis zu 70 °C Warmwasser-Vorlauf
Die Luft/Wasser-Wärmepumpen in der St. Jakobshalle belegen eindrücklich das Potenzial der umweltfreundlichen Wärmegewinnung «aus der Luft», wenn weder das Grundwasser noch ein Erdsondenfeld als erneuerbare Energiequelle in Frage kommen. Die Erfahrung von CTA zeigt, dass sich die Wärmequelle Luft dabei besonders im Leistungsbereich zwischen 200 und 2000 kW mehr und mehr etabliert. Dies gilt sowohl für Wärmepumpenlösungen, die den gesamten Wärmebedarf abdecken (monovalente Erzeugung), wie auch für Anlagen mit einer zusätzlichen Wärmeerzeugung für den Spitzenbedarf (bivalente Erzeugung). Auf dem Vormarsch sind zudem Anlagen mit natürlichen Kältemitteln wie Propan oder Ammoniak (NH3), die auf die individuellen Anforderungen ausgelegt werden.