Ohne Kühlung würde der Eispalast auf dem Jungfraujoch wegschmelzen
Das Jungfraujoch ist eines der stärksten Touristenmagnete der Schweiz – und mit ihr der Eispalast. Pro Stunde besuchen bis zu 500 Personen die 1000 Quadratmeter grosse Eisgrotte. Jede Person, die die Höhle besucht, «hinterlässt» einen Wärmeeintrag von etwa 100 Watt. Sind 500 Personen im Eispalast, heizen sie die Halle von innen mit stolzen 50 kW. Von aussen macht die Klimaerwärmung dem Eispalast zusätzlich zu schaffen. Ohne aktive Kühlung würde er daher anfangen zu schmelzen.
In Kürze
28/60 kW Leistung
in Module aufgeteilt eingebracht
Die bestehende, veraltete Direktverdampfungs-Kälteanlage wurde im Sommer 2018 durch zwei massgeschneiderte Kältemaschinen und eine Wärmepumpe der CTA ersetzt. Die Temperatur im Eispalast wird mit diesen energieeffizienten Anlagen auf −10 °C reguliert. Die Abwärme wird genutzt, um die Kälteregister der Kältemaschinen abzutauen und die Restaurants und das Warmwasser zu erhitzen. Mit der Abwärmenutzung kann der elektrische Energiebedarf spürbar gesenkt werden, was nicht zuletzt auch die Betriebskosten reduziert.
Die Maschinen wurden wegen der begrenzten Platzverhältnisse so konstruiert, dass sie in Module aufgeteilt eingebracht werden konnten.
Die zwei leistungsregulierten Kälteerzeuger verfügen über 28 respektive 60 kW Kälteleistung. Die kleinere Maschine kühlt die Aussenluft auf −0.5 °C. Der zweite Kälteerzeuger bedient zwei Kältekreise, mit denen die Luft in entsprechenden Kälteregistern (die Wärmetauscher, in denen die Luft aus dem Eispalast gekühlt wird) in zwei Schritten zuerst auf −13 °C und dann auf −20 °C heruntergekühlt wird.
Die Abwärme der beiden Kältemaschinen wird in einem Speicher eingelagert. Mit dieser Wärme werden die Kälteregister der Kältemaschinen effizient und umweltfreundlich abgetaut. Zudem dient sie der neu installierten 53 kW-Wärmepumpe als Wärmequelle. Die Wärmepumpe erhitzt so das Warmwasser und beheizt einen Teil der Restaurants.