Anderes Klima
Rund 60 Prozent der Fläche der Schweiz liegt in den Alpen. Wer im alpinen Raum lebt, muss sich auf spezielle klimatische Bedingungen einstellen. Für das Wohnen heisst dies, dass die Gebäude höheren klimatischen Belastungen ausgesetzt sind als im Unterland. Ein solches Gebäude ist die Villa Cassel auf der Riederalp im Kanton Wallis. Hier, auf 2100 Meter über Meer, ist seit über 40 Jahren das Pro Natura Zentrum Aletsch zu Hause. Ein bewusster, umweltschonender Umgang mit den vorhandenen Ressourcen ist ein Kernanliegen von Pro Natura. «Als wir vor sieben Jahren mit der Planung der Renovation unserer Gebäude begannen, war eines klar: Wir streben einen energetisch CO2-neutralen Betrieb an.» sagt Zentrumsleiter Laudo Albrecht, der zusammen mit seinem fünfköpfigen Team das Pro Natura Zentrum Aletsch führt, das im Sommer jeweils über 20 Mitarbeitende beschäftigt.
Denkmalschutz als Herausforderung
Auch wenn das Pro Natura Zentrum «nur» in den Sommermonaten, zwischen Anfang Juni und Mitte Oktober in Betrieb ist, zeichnete es sich rasch ab, dass ein CO2-neutraler Betrieb alles andere als einfach sein wird. Denn das Hauptgebäude, die um 1900 im Auftrag des deutsch-englischen Bankiers Sir Ernest Cassel erbaute Villa, ist schlecht isoliert. Zudem steht sie unter Denkmalschutz. Dies macht zum einen die Sanierungsarbeiten aufwändig, zum andern kann die Gebäudehülle nur bis zu einem gewissen Grad gedämmt oder für Photovoltaik genutzt werden.