Mini-Wärmeverbund in der Nachbarschaft

In einem Basler Reiheneinfamilienhaus sorgt ein Nanoverbund für Wärme. Dieser nachbarschaftliche Verbund ermöglicht, dass 90 Prozent der Wärme aus erneuerbaren Energien stammen, statt wie bisher nur 33 Prozent. Und das, obwohl in zwei der drei Wohneinheiten noch eine Gasheizung installiert ist.
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In diesen Reiheneinfamilienhäusern wurde eine Wärmepumpen- mit zwei Erdgasheizungen verbunden.

«Eigentlich ist nur jede zweite Heizung nötig»

Basel, ein Quartier aus den 1930er Jahren. Charakteristische Reiheneinfamilienhäuser mit dem Charme von einst und dem Leben der heutigen Bewohnerinnen und Bewohner. Hier wohnt Dominik Born. Er ist Innovationsmanager bei den IWB und fragte sich schon vor sieben Jahren, warum man Heizungen nicht zusammenhängt. Heizungs-Sharing statt Car-Sharing. Gemeinsam mit seinen beiden Nachbarn hat er nun das Pilotprojekt eines Nanoverbundes umgesetzt. «Eigentlich ist nur jede zweite Heizung nötig», sagt Dominik Born provokativ und mit einem Augenzwinkern. Das Pilotprojekt bei ihm zu Hause zeigt es: Seine Erdsonden-Wärmepumpe heizte im vergangenen Winter auch die Wohnungen der beiden Nachbarn mit. Rund 15 Prozent der Kosten sparten sie im ersten Winter und heizten zu 90 Prozent erneuerbar – die Erdgasheizungen der Nachbarn lieferten nur noch die restlichen 10 Prozent der benötigen Energie und das nur für das Brauchwarmwasser.

Optimale Ausnutzung dank Nanoverbund

Der Gedanke liegt nahe, dass die Wärmepumpenheizung der Familie Born überdimensioniert ist. Doch ein genauerer Blick zeigt, warum er mit seiner Wärmepumpe gleich drei statt nur eine Wohneinheit beheizen kann: Eine Heizung garantiert bis zu einem bestimmten Temperaturpunkt, die Bereitstellung der benötigten Heizenergie. Seine Optiheat Erdsonden-Wärmepumpe der CTA ist so dimensioniert, dass sie bis zu einer Aussentemperatur von -8 Grad Celsius genügend Leistung erbringt, damit es im Haus behaglich ist. Die Tage, an denen es in Basel so kalt ist, lassen sich aber an einer Hand abzählen. Hier entfaltet der Nanoverbund sein Potenzial: Das, was die Wärmepumpe leisten kann, tut sie nun auch. Statt fossiler Energie wird nun die Erdwärme genutzt, um auch die Nachbarwohnungen zu heizen.

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Zusätzlich zur Wärmepumpe ist hier eine spezielle Nanoverbund-Wandstation installiert (rechts oberhalb der Wärmepumpe).

Der Nanoverbund

In einem Nanoverbund werden bestehende Heizungen so miteinander verbunden, dass immer die umweltfreundlichsten Heizungen (z.B. Wärmepumpen) in Betrieb sind. So heizen Hausbesitzerinnen und -besitzer im Nanoverbund nicht nur umweltfreundlicher, sondern  auch kostengünstiger. Statt für jedes Haus eine eigene Heizung zu installieren, würden weniger Wärmequellen benötigt. Und dies senkt die Kosten bei der Investition und beim Betrieb. «In dicht bebauten Gebieten wie hier in diesem Reiheneinfamilienhaus-Quartier ist der Nanoverbund eine wirklich spannende Lösung», sagt Andreas Weber von Heizwert AG. Er hat den Nanoverbund in den letzten drei Jahren mitentwickelt, installiert und optimiert. Für ihn gibt es nur eines: Den Umstieg auf erneuerbare Energien. Mit seinem Fachwissen gestaltet er diese Energiezukunft im Bereich der Gebäudetechnik aktiv mit: «Wer seine Öl- oder Gasheizung noch nicht ersetzen muss, kann mit einem Nanoverbund so schon heute seinen Beitrag zur Energiewende leisten». Ob es überhaupt zu einem Heizungsersatz kommt, ist übrigens fraglich: Bei Dominik Born und seinen Nachbarn zeigt sich, dass eine der beiden Gasheizungen gar nicht ersetzt werden muss. Es ist genug Energie vorhanden, so dass die Wärmepumpe der Familie Born diese Aufgabe weiterhin übernimmt und für die tiefen Temperaturen eine Ergänzung braucht.

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Der Nanoverbund in Kürze

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Erneuerbare vor fossiler Energie – zuerst heizt immer die Wärmepumpe

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Optimierte Ressourcen-Nutzung dank Heizungsverbund

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Einfache und leicht nachvollziehbare Abrechnung über das Nanoverbund-Webtool

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Ideal bei engen Platzverhältnissen in Quartieren und Reihenhäusern

Die Angst der Abhängigkeit

«Ein Nanoverbund bedeutet auch Vertrauen», macht Dominik Born deutlich. Er versteht, dass Hauseigentümer Bedenken haben können, von der Heizung des Nachbarn abhängig zu sein. «Bei einem Wärmeverbund gibt man auch ein Stück Kontrolle ab», fügt er hinzu. Wer die Abrechnungen mit seinen Nachbarn nicht selbst in die Hand nehmen will, kann ein Inkassobüro damit beauftragen. So wird es zum Beispiel auch bei Photovoltaikanlagen im ZEV (Zusammenschluss zum Eigenverbrauch) gehandhabt.

Langlebige Wärmepumpe

Im Gespräch mit interessierten Hausbesitzerinnen wird Andreas Weber immer wieder mit der Frage konfrontiert, ob die Wärmepumpe durch die Mehrnutzung nicht schneller kaputt gehe. «Das Gegenteil ist der Fall: Die Mehrnutzung bedeutet weniger Einschaltzyklen, was der Wärmepumpe guttut und den Verschleiss minimiert.» Ein weiterer Vorteil ist die Redundanz im System: Fällt eine der Heizungen aus, übernehmen die anderen Heizsysteme im Verbund, bis die Störung behoben ist. Das sorgt für zusätzliche Sicherheit und Zuverlässigkeit im Heizbetrieb.

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Andreas Weber,Mitentwickelnder Heizungsinstallateur

Ideal im Reiheneinfamilienhaus

«In dicht bebauten Gebieten wie hier in diesem Reiheneinfamilienhaus-Quartier ist der Nanoverbund eine wirklich spannende Lösung.»

Weiterführende Informationen

Nanoverbund Broschüre der IWB

document, 10 MB

Beitrag im Regionaljournal SRF

audio, 8 MB

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Interessiert am Nanoverbund?

Könnte ein Nanoverbund auch bei Ihnen und Ihren Nachbarn eine Lösung sein? Oder möchten Sie als Installateur den Nanoverbund in Ihrer Region anbieten?

Kommen Sie mit Dominik Born, IWB, ins Gespräch

Mitgewirkt

  • Initiant und Hauseigentümer: Industrielle Werke Basel IWB, Dominik Born

  • Mitentwicklung und Installation: Heizwert AG, Muttenz

  • Wärmepumpen-Lieferantin: CTA AG, Münsingen

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